Geschichte des VDD
Am 16.12.1986 schließt sich eine kleine Gruppe von Film- und Fernsehautoren in Berlin zur Arbeitsgemeinschaft der Drehbuchautoren e.V. (AGD) zusammen. Anlass dafür ist die geplante Novelle des Filmförderungsgesetzes (FFG), welche vorsieht, die darin verankerte Drehbuchförderung ersatzlos zu streichen. Die Initiative gegen die Streichung hatte Erfolg: Drehbuchförderung wird in den folgenden Jahren auch aufgrund der Initiativen des Verbandes zu einem zentralen filmpolitischen Thema. Sowohl bei der FFA als auch beim Innenministerium (heute: BKM) und bei den Ländern wird die Förderung schrittweise ausgebaut.
Die AGD hat sich zunächst folgende Ziele gesetzt: Normverträge und Festlegung von Mindesthonoraren, feste Regelungen zur angemessenen Nennung der Drehbuchautoren, Maßnahmen zur Verbesserung der urheberrechtlichen Stellung des Drehbuchautors, Rechtsberatung und -schutz für die Mitglieder, Maßnahmen, um das Ansehen des Drehbuchautors zu verbessern und seinen Anteil am Film herauszustellen, ständige Überprüfung und Verbesserung der Filmförderungsmaßnahmen (speziell im Bereich Drehbuch), Verbesserung der Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Förderung der Kommunikation und Zusammenarbeit unter den Autoren.
1987 übernimmt Dr. Jürgen Kasten die Geschäftsführung der AGD. In diesem und im darauf folgenden Jahr führt die AGD erstmals zwei wichtige Symposien durch: Das erste bilanziert unter dem Titel Schreiben für den Film. Stellenwert und Arbeitsbedingungen des Drehbuchautors. Die Referate und Diskussionsergebnisse werden in der edition text+kritik als Buch veröffentlicht. Das zweite Symposium befasst sich unter dem Titel "Erzählen in Raten" erstmals in breitem Umfang mit der Struktur und Ästhetik serieller Fernsehspielformen.
Der Verband beteiligt sich an der Entwicklung, Organisation und seit 1988 in eigener Trägerschaft an der Durchführung der Berliner Drehbuchwerkstatt, eines bis in die 90er Jahre hinein einmaligen Ausbildungsgangs für Drehbuchautoren. Die Drehbuchwerkstatt wird bis 1993 veranstaltet.
1988 wird ein Kooperationsvertrag mit einem Berliner Anwaltsbüro geschlossen: Die AGD bietet ihren Mitgliedern erstmals professionelle Rechtsberatung. Sie wird in den folgenden Jahren durch zahlreiche Serviceleistungen ausgeweitet.
Im selben Jahr wird ein Drehbuchpreis im Rahmen des Deutschen Filmpreises vergeben, der Filmautoren vorbehalten ist, die nicht auch die Realisierung übernehmen. Diese wirkungsvolle Fördermaßnahme ist den Gesprächen der AGD mit dem Bundesministerium des Innern zu verdanken. In der Folge wirkt der Verband bei der Einrichtung neuer, regionaler Drehbuchförderungen (etwa in Hamburg, Nordrhein-Westfalen oder in Baden-Württemberg) mit.
Im Dezember 1989 findet auf Initiative der AGD in Berlin das Europäische Drehbuch-Labor unter der Leitung von Frank Daniel statt. Es ist bis heute nur selten erreichtes Vorbild für viele der heute fast inflationär angebotenen Ausbildungskurse deutscher und US-amerikanischer Provenienz.
Seit 1990 gibt der Verband alle zwei Jahre das Handbuch DREHBUCHAUTOREN-GUIDE in dem renommierten Berliner Medienverlag Vistas heraus.
1991 benennt sich die Arbeitsgemeinschaft der Drehbuchautoren e.V. in VERBAND DEUTSCHER DREHBUCHAUTOREN e.V. um.
1992 entwickelt der VDD exklusiv für seine Mitglieder Musterverträge, die als Grundlage für eigene Vertragsverhandlungen dienen und ein deutliches Gegengewicht zu den sonst von Produzenten oder Sendern verfassten Verträgen darstellen. Dr. Jan Ehrhard betreut als Vertrauensanwalt des VDD die Mitglieder in Rechtsfragen.
1993 beteiligt sich der VDD an der Debatte um eine Harmonisierung des Urheberpersönlichkeitsrechts durch die EU. Auch in den folgenden Jahren wird der Verband immer wieder zu neu auftretenden Fragen hinsichtlich der Entwicklung und Stärkung des Urheberrechts im Medienzeitalter Position beziehen.
1994 entwickelt der VDD einen kommentierten Mustervertrag für Kinodrehbücher.
Seit 1995 führt der VDD kontinuierlich eine Mitgliederumfrage zur Honorarhöhe durch. Dadurch entsteht eine aktuelle Übersicht über die tatsächlich gezahlten Vergütungen. Der Honorarspiegel zeigt alle gängigen Formate auf, er gliedert sich in Verträge mit Folgevergütungen und listet auch die zunehmend verbreiteten Buyout-Honorare auf. Nach regelmäßigen Konsultationsgesprächen mit den Gewerkschaften DAG und IG Medien institutionalisiert der VDD diese Zusammenarbeit 1995 und schließt einen Kooperationsvertrag mit der DAG, Berufsgruppe Kunst und Medien, ab. Dies sichert dem VDD an der Seite der Gewerkschaften die Mitwirkung an den Tarifverhandlungen der öffentlich-rechtlichen Anstalten. Der VDD hat dabei für die Interessen der meist freiberuflichen, d. h. nicht arbeitnehmerähnlichen Drehbuchautoren ein Einspruchsrecht. Er bringt sein berufsspezifisches Know-how über die Vertrags- und Honorarbedingungen von Drehbuchautoren direkt in die Verhandlungen mit öffentlich-rechtlichen Anstalten ein. Kurzzeitig gibt es auch direkte Gespräche mit dem MDR, um zu einem Tarifvertrag zu gelangen. Es geht dabei auch um Vergütungen für die Nutzung von Werken des ehemaligen Fernsehens der DDR. Hierzu unterstützt der VDD später auch einen Musterprozess.
Seit 1996 besteht für die Mitglieder des VDD die Möglichkeit, in Zweifelsfällen einen Drehbuchvertrag durch die Verbandsanwälte juristisch prüfen zu lassen.
Der VDD gewährt Mitgliedern seit den 90er Jahren auch Prozesskostenbeihilfe bei einem Rechtsstreit, der für Autoren von grundsätzlicher Bedeutung ist. Der Verband hat seitdem eine ganze Reihe von Musterprozessen unterstützt. Es handelt sich dabei u. a. um Rechtsprobleme wie:
- der Anerkennung der Urheberschaft an einer 1. Drehbuchfassung;
- der Feststellung eines Entschädigungsanspruchs bei Nichtabnahme, aber Weiterverwendung eines Werkes;
- der Klärung eines Plagiats bzw. der zeitlichen Priorität eines Werkes;
- der Versteuerung des Buyout-Anteils im Honorar;
- der Wiederholungshonorare bei Kino-Fernseh-Coproduktionen;
- der Beteiligung des Autors bei DVD- und Videoverbreitung;
- der Klärung, ob Pay TV eine eigenständige Nutzungsart ist, und
- wie eine angemessene Vergütung dafür auszusehen hat.
1997 setzt sich der VDD auf einer Podiumsdiskussion mit den Problemen einer ästhetischen Verflachung im Erzählen für das Fernsehen auseinander. Seitdem hat der Verband bei Filmfestivals und Kongressen (u. a. München, Berlin, Köln und Hamburg) Veranstaltungen zu aktuellen Themen rund um Fernsehen und Kino organisiert und Stellung bezogen.
Seit 1997 erhalten Verlag gebundene Drehbuchautoren via VG Wort eine Vergütung dafür, dass ihr Werk auch in den deutschen und den angrenzenden ausländischen Kabelnetzen zu sehen ist. Die Umsetzung der EG-Direktive "Fernsehen ohne Grenzen" (1991) in deutsches Recht ließ lange auf sich warten. An der entsprechenden Novellierung des deutschen Rechts (4. Urheberrechtsänderungsgesetz), insbesondere zu den Bestimmungen für die integrale Kabelweiterleitung, hat der VDD intensiv mitgearbeitet. Jahrelange intensive Verhandlungen der VG-Wort, die vom VDD entsprechend unterstützt werden, führen schließlich Anfang des neuen Jahrtausends dazu, dass auch nicht Verlag gebundene Autoren in den Genuss der Kabelgelder kommen.
1998 gehen der VDD und der DREHBUCHAUTOREN:GUIDE online. Neben einer umfassenden Website zum Thema Drehbuch und Drehbuchautoren entsteht mit dem Online:Guide die weltweit erste große Datenbank für Drehbuchautoren. In einer bewegenden Veranstaltung anlässlich einer ihm gewidmeten Retrospektive während der Berlinale 1998 ehrt der VDD Curt Siodmak, den legendären Drehbuchautor des Stumm-, frühen Ton- und des US-amerikanischen Science-Fiction-Films. Siodmak wird das 1. Ehrenmitglied des VDD. Es folgen 1999 und 2003 so bekannte Autoren wie Wolfgang Menge und Oliver Storz, denen stets eine Hommage in einer Veranstaltung während der Berlinale gewidmet wird.
1999 weitet der VDD die juristische Beratung nochmals aus. Allen Mitgliedern wird seitdem grundsätzlich angeboten, jeden Drehbuchvertrag juristisch prüfen und in der Beratung optimieren zu lassen.
Im Jahr 2000 wird der VDD Mitbegründer des Dachverbands der europäischen Drehbuchautorenverbände "Federation of Screenwriters in Europe". Die FSE hat ihren Sitz in Brüssel (www.scenaristes.org). Der VDD verhandelt mit den Verwertergesellschaften beim ZDF über angemessene Vergütungen zu Pay TV-Verwertungen. Auf Anregung des VDD in der VG Wort, bei der mittlerweile auf Initiative des Verbands auch Drehbuchautoren im Verwaltungsrat vertreten sind, wird eine Ad-hoc-Kommission "Digitale Medien" eingerichtet, in welcher der VDD mit Verantwortlichen der VG Wort über die Wahrnehmung von Zweitrechten in den immer komplexer werdenden digitalen Distributionsstufen berät.
2001 nimmt der VDD intensiv an den vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) einberufenen Gesprächen zum Bündnis für den Film teil. Der VDD nimmt mit SAT.1 Verhandlungen für eine Abgeltung der von diesem Sender in das Pay-TV eingespeisten Serien und TV-Movies auf. Es folgen Jahre zäher, aber fairer Verhandlungen über den Abschluss eines Rahmenvertrages zwischen dem Verband und SAT.1, dem sich alle von der Regelung betroffenen Autoren anschließen können sollen. Zum ersten Mal wird damit über angemessene Vergütungen für die Pay TV- und Ballungsraum-TV-Nutzung sowie für bestimmte Verkäufe an Sender innerhalb Deutschlands verhandelt. Dies ist nicht nur für Deutschland einmalig und Bahn brechend für die Zukunft.
Im Sommer 2001 zieht der Verband in neue Räume in die Albrechtstraße in Berlin-Mitte. Die Geschäftsführung wird auf zwei Personen erweitert.
2002 tritt Katharina Uppenbrink in die Geschäftsführung ein.
Der vierteljährlich erscheinende Nachrichtenbrief, die Mitgliederzeitschrift des VDD, wird in script umbenannt und von einem externen Redakteur betreut. Das script wird eine moderne, informative und unterhaltsame Drehbuchautorenzeitschrift mit einem professionellen Layout. Der VDD regt die dramaturgische Beratung und das 2002 neu eingeführte Drama Department beim BKM an. Auch die Fördersummen werden auf Initiative des Verbandes der tatsächlichen Entwicklung des Marktes angepasst.
Zum 1.7.2002 tritt nach langwierigen rechtspolitischen Debatten das neue Urheberrecht in Kraft. Der VDD hat intensiv an der seit langem überfälligen Erweiterung des Urheber- um ein Urhebervertragsrecht mitgearbeitet. Autoren erhalten somit einen gesetzlichen Anspruch auf eine angemessene Vergütung.
2003 nimmt der VDD in Kooperation mit ver.di sowie anderen Berufsverbänden aus der Filmbranche Verhandlungen mit den Produzentenverbänden von Film und Fernsehen über die konkrete Ausgestaltung der so genannten Gemeinsamen Vergütungsregeln auf. Sie sehen eine Art Mindestvergütung und Mindestbeteiligungssätze vor. Im Individualvertrag wird später davon nur noch nach oben abgewichen werden können.
Auf dem Filmfest in Hamburg veranstaltet der VDD in Kooperation mit den Veranstaltern unter großer Publikumsbeteiligung eine Drehbuch-Revue. In einer unterhaltsamen Mischung aus Lesung, Werkstattgespräch, Filmvorführung und Musik steht dabei die Arbeit des Drehbuchautors im Mittelpunkt.
Der VDD engagiert sich intensiv in den parlamentarischen Ausschüssen und in anderen Debatten um die Novellierung des Filmförderungsgesetzes, das zum 1.1.2004 geändert wird. Der Verband kann dabei eine Reihe von Forderungen zur Drehbuchförderung durchsetzen. Er wird zukünftig je einen Vertreter in den Verwaltungsrat und die Vergabekommission der FFA sowie zwei Vertreter in die Unterkommission Drehbuch entsenden können. Zum Jahresende startet der VDD für seine Mitglieder eine Diskussionsreihe mit den Programmmachern der öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsender.
Auch im Jahre 2004 werden die Verhandlungen zu den Gemeinsamen Vergütungsregeln auf Urheberseite maßgeblich vom VDD geführt. Die Produzentenverbände favorisieren ein Buyout-Modell, das im Widerspruch zum Folgevergütungsmodell steht, das die Urheber als angemessen im Sinne des Gesetzes betrachten. Erst das vom Vorstand des VDD entwickelte Lizenzmodell bringt Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen. Auch im Rahmen der zweiten Urheberrechtsnovelle kämpft der VDD für die Rechte der Drehbuchautoren und versucht mit professioneller Lobbyarbeit auf eine Veränderung des Referentenentwurfs hinzuwirken, der zu sehr die Rechte der Drehbuchautoren zugunsten der Verwerter beschneidet. Juristischen Rückenwind bekommt der Verband mit dem Eintritt von Dr. Henner Merle, Kanzlei Merle&Albl, als Justitiar. Als ausgewiesener Urheberspezialist verfügt Dr. Merle über hervorragende Kenntnisse der Branche und leistet dem VDD fortan wertvolle Dienste.
Das "SCRIPT" bekommt eine elektronische Ausgabe. Der Newsletter SCIPT:AKTUELL wird an über 170 Abonnenten versandt. Damit werden ausgewählte Artikel zahlreichen Journalisten, Branchenexperten, Produktionsfirmen, Kollegen anderer Verbände aber auch Nachwuchsautoren und generell am Thema Drehbuch interessierten Lesern zugänglich.
In diesem Jahr unterzeichnet der VDD den jahrelang verhandelten Rahmenvertrag mit SAT.1 über die Modalitäten einer Honorierung von Ausstrahlungen im Pay-TV von Premiere. Erstmalig werden damit Folgevergütung im Pay-TV vereinbart. Der Sender hatte zudem zahlreiche Serienepisoden und TV-Movies für das Ballungsraum-TV und einige wenige Produktionen für Kabel 1 sowie für einen Weiterverkauf innerhalb Deutschlands an KirchMedia lizensiert und sich nun mit dem VDD über eine Honorierung der betroffenen Autoren geeinigt. Dem Rahmenvertrag konnten alle Autoren beitreten, wobei VDD-Autoren bevorzugt betreut wurden.
VDD - Ehrenmitglied Peter Märthesheimer verstirbt.
Nach langen Verhandlungen kann eine Kooperations-Vereinbarung mit ver.di unterschrieben werden. Die Vereinbarung sorgt dafür, dass in Bezug auf die Gemeinsamen Vergütungsregeln die Basis für eine gute Zusammenarbeit geschaffen ist, die die Position gegenüber den Verwertern erheblich stärkt.
VDD kürt Ehrenmitglied Franz Geiger.
Im Jahr 2005 findet zum zweiten Mal die Drehbuchrevue in Hamburg statt: mit den Drehbuchautoren treten hier die stillen Stars des Fernsehens ins Rampenlicht. Die erfolgreiche Veranstaltung etabliert sich. Prominent moderiert und von der Förderung unterstützt, wird das Drehbuch selbst als unterhaltsames Werk präsentiert.
Der langjährige Geschäftsführer Dr. Jürgen Kasten verlässt den VDD.
Der VDD etabliert in Zusammenarbeit mit ver.di während zahlreicher Verhandlungsrunden das Lizenzmodell als gemeinsames Honorarmodell. Nun muss das Modell mit konkreten Zahlen verbunden werden. Die Vorstellungen der Verwerter weichen hier aber weit von denen der Urheber ab.
Auch im Zeitalter fortgeschrittener Digitalisierung wird der Drehbuchautoren:Guide trotz erheblicher Kosten als gedrucktes Buch veröffentlicht. Und gilt nach wie vor als das meistgeklaute Buch der Branche.
Der VDD setzt sich für eine schnelle und lückenlose Aufklärung der Schleichwerbungsskandale ein.
Ende des Jahres wird der VDD Mitglied im Deutschen Kulturrat (Sektion Film und Medien) und hat nun die Möglichkeit, auch über diese Institution auf Politik und Presse Einfluss zu nehmen.
Das Bundesjustizministerium stellt Anfang Januar 2006 den zweiten Referentenentwurf zur Änderung des Urhebergesetzes vor. Der VDD kritisiert die geplanten Änderungen massiv und lässt nichts unversucht, um die Urheberrechtsnovelle "2. Korb" so zu beeinflussen, dass die Interessen der Drehbuchautoren gewahrt bleiben. Geschäftsführerin Katharina Uppenbrink und Justitiar Dr. Henner Merle treffen sich mit zahlreichen Politikern, Medienvertretern und Lobbyisten zu Strategiegesprächen. Für die Verhandlungen über gemeinsame Vergütungsregeln ist 2006 ein turbulentes Jahr. Man versucht zunächst, sich hinsichtlich der Honorarbeträge im vereinbarten Modell näher zu kommen, doch im September bittet der Verband der Fernsehproduzenten um Aussetzung der Verhandlungen. Die Gespräche mit den Kinoproduzentenverbänden werden weitergeführt und im Fernsehbereich werden die Verhandlungen neu aufgestellt. Auch hier ist der VDD in der Strategieentwicklung federführend .
Der VDD verstärkt seine internationalen Aktivitäten und stellt mit Dr. Christina Kallas die Präsidentin der FSE (Federation of scriptwriters in Europe). Dies ist die europäische Dachorganisation der Drehbuchverbände mit Sitz in Brüssel. Der VDD ist damit europapolitisch und international so gut positioniert wie nie zuvor. In einer Rede vor dem Europäischen Parlament in Brüssel legt Präsidentin Kallas die Haltung der europäischen Drehbuchautoren zu Product Placement dar.
Erstmalig findet die beliebte Drehbuchrevue auch in München im Rahmen des Filmfests München statt.
Im Juli 2006 werden die neuen Geschäftsräume in der Charlottenstrasse 95 in Berlin bezogen.
Über 200 Drehbuchautoren unterschreiben die Petition der Drehbuchautoren Deutschlands an Kanzlerin Merkel, Justizministerin Zypries und andere Minister und fordern sie auf, für eine Verbesserung der Situation der Drehbuchautoren Sorge zu tragen.
Die FSE Federation of scriptwriters in Europe organisiert erstmals die internationale Conference on European Screenwriting in Thessaloniki. Der VDD übernimmt einen großen Teil der Organisation. Unterstützt wird die Veranstaltung von der VG Wort und der FFA sowie von der Robert-Bosch-Stiftung, die damit die Teilnahme von südost- und osteuropäischen Kollegen ermöglicht. Während der Konferenz wird das Manifest der Europäischen Drehbuchautoren verkündet.
Im Jahr 2007 begeht der VDD sein 20jähriges Jubiläum.
Dieses wird vor allem auf dem Jubiläums-Empfang der diesjährigen Berlinale groß gefeiert. unter anderem wird bei dieser Gelegenheit auch das Manifesto der Europäischen Drehbuchautoren in 9 Sprachen prominent vorgestellt. Eine weitere Jubiläums-Veranstaltung findet im Juli 2007 auf dem Filmfest München während der Drehbuchrevue München statt.
Im August 2007 wird auf der diesjährigen Klausurtagung des Vorstands die Zusammenarbeit mit dem Regieverband verstärkt. Die Vorstände beider Verbände einigen sich darauf, in Zukunft noch enger zu kooperieren.
Im September 2007 macht der VDD detaillierte Vorschläge und Anmerkungen in seiner Stellungnahme zur Novellierung des Filmförderungsgesetzes (FFG). Lesen Sie hierzu auch unsere ausführliche Stellungnahme unter Filmpolitik national. Wer die nationale Filmbranche stärken will, muss die Stellung der Kreativen, insbesondere der Autoren und der Regisseure ausbauen, lautet die Forderung. Das novellierte Filmförderungsgesetz muss insbesondere die Position der Drehbuchautoren hervorheben. Das ist die grundlegende Änderung, die der Verband Deutscher Drehbuchautoren verlangt, konkrete Forderungen werden formuliert und im Dezember beim Runden Tisch des Kulturstaatsministers in Hamburg vorgestellt. Insgesamt ist das Ergebnis dieses Vorstoßes positiv zu bewerten - Kulturstaatsminister Neumann weist danach wiederholt auf die Bedeutung des Drehbuchs hin. Ein erheblicher Teil der Vorschläge des VDD werden in den Referentenentwurf aufgenommen.
Deutsche Drehbuchautoren unterstützen im November 2007 in einer spektakulären Aktion am Brandenburger Tor den Streik der Writers Guild of America (WGA) Lesen Sie hierzu unsere Artikel auf unserer website unter "Filmpolitik international". Auch wenn sie nicht in einer solchen Gewerkschaft organisiert sind: Deutsche und europäische Drehbuchautoren kennen die Problematik der schleichenden Honorarkürzungen vor allem durch die (nicht vergütete) Nutzung in den Neuen Medien und können daher die Forderungen der amerikanischen Kollegen sofort unterschreiben. Die Unterstützung wird von den amerikanischen Kollegen freudig begrüßt und eröffnet auch hierzulande eine Diskussion um Vergütung und Verdienst von Drehbuchautoren.
Die Printausgabe des Mitgliedermagazins SCRIPT wird eingestellt und wird mit dem Relaunch der website als SCRIPTonline alle zwei Monate online versandt. Mitglieder erhalten darüber hinaus monatlich exklusiv eine eMail mit aktuellen News und Informationen.
Der Januar 2008 beginnt mit einer von VDD-Justitiar Dr. Henner Merle ausgearbeiteten Übersicht zur Problematik der "unbekannten Nutzungsarten". Darin erklärt er, welche zwingenden Schutz- und Ausgleichsmechanismen das Urheberrecht für Drehbuchautoren und andere originäre Urheber vorsieht. Dank Dr. Merles Ausführungen gelingt es, den komplexen Gesetzestext leichter zu erfassen. Folgerichtig bittet die VG Wort den VDD darum, nun direkt an der praktischen Umsetzung dieses Aspekts des 2. Korbs der Urhebernovelle mitzuwirken.
Bei der Preisverleihung der Berlinale im Februar 2008 wird erstmal ein Silberner Bär für das Beste Drehbuch vergeben. Jochen Brunow, Drehbuchautor und Mitbegründer des Verbands Deutscher Drehbuchautoren, hat die Einführung dieses so wichtigen Preises federführend vorangetrieben. Ermöglicht hat die Schaffung des neuen Preises Berlinale-Festivalleiter Dieter Kosslick, der auf diese Weise noch einmal die Bedeutsamkeit der Drehbuchautoren bei der Entstehung eines Filmes hervor hebt.
Damit einher geht die Kampagne "Kein Drehbuch. Kein Film", die von der Werbeagentur MC Saatchi für den VDD erdacht und von etablierten deutschen Schauspielern unterstützt wurde. Eine Gruppe engagierter VDD-Autoren hat die Aktion vorbereitet und forciert. Die Plakate, die die Schauspieler Natalia Wörner, Andrea Sawatzki, Tim Bergmann und Fabian Busch zeigen, werden in ganz Berlin plakatiert. Passend dazu gibt es Stickers, Buttons und begehrte T-Shirts. Diese können Sie bestellen unter www.stichwortdrehbuch.de.
Im Juni 2008 wird der Podcast "Stichwort Drehbuch" unter Federführung von Oliver Schütte und Frank Zeller online gestellt. Unter der Adresse www.stichwortdrehbuch.de werden fortan regelmäßig Interviews über aktuelle Kino- oder Fernsehfilme bzw. Serienstarts veröffentlicht. Die Autorinnen und Autoren wie Ruth Toma, Wolfgang Kirchner oder Bora Dagtekin - berichten exklusiv und detailliert über ihre Arbeit.
Im Sommer 2008 wird die Kooperation der FSE (Federation of Screenwriters of Europe) in Zusammenarbeit mit dem VVD mit der Writers Guild of America verstärkt.
Im August 2008 wird VDD-Geschäftsführerin Katharina Uppenbrink zur stellvertretenden Sektionssprecherin der Sektion Film- und Medien des Deutschen Kulturrats gewählt.
Ebenfalls im August 2008 richtet der VDD gemeinsam mit dem Deutschen Journalisten-Verband, der Gewerkschaft ver.di und dem Verband Deutscher Bühnen- und Medienverlage eine gemeinsame Presseerklärung an die Ministerpräsidenten der Länder. Die Unterzeichner fordern, dass die öffentlich-rechtlichen Sender auch bei ihren künftigen Online-Auftritten die Urheberrechte strikt und in vollem Umfang wahren.
Im Sommer 2008 wird Prof. Dr. Paul Hertin Justitiar des VDD.
Bei der Änderung des Rundfunkstaatsvertrages können VDD und BVR durchsetzen, dass neben den Produzenten auch Drehbuchautoren und Regisseure in der Protokollnotiz erwähnt werden. Dies stärkt die Stellung der Autoren und Regisseure in ihren Verhandlungen erheblich.
Seit Oktober 2008 präsentiert sich die Website des VDD in neuem Design.
Im Dezember 2008 beginnt Katharina Schroeter ihre Arbeit als Assistenz der Geschäftsführung in der Geschäftsstelle des VDD.
vAm 1.1. 2009 tritt das neue Gesetz zur Filmförderung in Kraft. Besonders erfreulich: Die Forderungen und Vorschläge des Verbands Deutscher Drehbuchautoren e.V. (VDD) haben weitestgehend überzeugt.
Im Februar 2009 wählen die Mitglieder des VDD einen neuen Vorstand: Sebastian Andrae, Ilse Biberti, Dr. Knut Boeser, Jochen Greve, Prof. Peter Henning, Carolin Otto und Pim G. Richter.
Erstmals verleiht Kulturstaatsminister Neumann im Rahmen jährlichen VDD-Berlinale-Empfangs den Deutschen Drehbuchpreis für das unverfilmte Drehbuch.
Der VDD engagiert sich weiterhin bei der Novellierung des Rundfunkänderungsstaatsvertrags.
Dr. Christina Kallas wird bei der jährlichen Mitgliederversammlung der FSE (Federation of Screenwriters in Europe), der Dachorganisation der europäischen Drehbuchautoren-Verbände, erneut zur Präsidentin gewählt.
Im Juni 2009 veröffentlicht der VDD seine Stellungnahme zum sog. "3. Korb" des Urheberrechts.
Ab Herbst 2009 veranstaltet der VDD in Zusammenarbeit mit der EKD regelmäßig Workshops.
Im Rahmen des großen deutschen Krimifestivals TATORT EIFEL wird erstmals der gemeinsam mit Tatort Eifel ausgelobte Preis DER CLOU vergeben.
Die World Conference of Screenwriters, an der zahlreiche VDD-Autoren teilgenommen haben, veröffentlicht eine Erklärung sowie einen Gemeinsamen Aktionsplan. Die Konferenz fand am 6. und 7.11.2011 in Athen statt. Sie wurde organisiert von der FSE, der Dachorganisation der Drehbuchautoren-Verbände Europas sowie der IAWG, der International Affiliation of Writers Guilds.
November 2009: VDD goes Twitter! https://twitter.com/#!/vdd_drehbuch.
Im März 2010 trifft Justitiar Hertin mit Vorstandsmitgliedern die Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger
Für den schnelleren Informations- und Meinungsaustausch ist der nach Twitter noch präsenter in der Netzwelt: Im Frühjahr 2010 schaltet der VDD seine Facebook-Seite online: http://bit.ly/chupML
Dezember 2010: Vorstandsmitglied Jochen Greve ist Gründungsmitglied der Deutsche Akademie für Fernsehen.
Bei der MV im Februar 2011 werden die Vorstandsmitglieder Sebastian Andrae, Knut Boeser, Jochen Greve, Peter Henning, Carolin Otto und Pim Richter bestätigt, Christine Otto wird neu in den Vorstand gewählt.
2011 wird Wolfgang Kohlhaase Ehrenmitglied des VDD, die Hommage "Worte mit Flügeln von Gründungsmitglied Jochen Brunow hier:
http://www.drehbuchautoren.de/sites/drehbuchautoren.de/files/Brunow_Kohl...
Ende März veranstaltet der VDD - in Kooperation mit der VG Wort und dem VDB - den ersten Parlamentarischen "Abend der Autoren", der von vielen Mitgliedern des Bundestags besucht bzw. wahrgenommen wird.
Der Tod der Ehrenmitglieder Franz Geiger und Oliver Storz sind 2011 zu beklagen.
In Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Drehbuchautoren (VDD) vergibt das Krimifestival „Tatort Eifel“ 2011 zum zweiten Mal den Preis DER CLOU für das beste Krimi-Konzept.
Im Juli 2011 lädt der VDD zur Veranstaltung "Industriefernsehen - Autoren diskutierten mit Produzenten und Redakteuren" ein, die den Auftakt für verstärktes Engagement in diesem Bereich bedeutet.
Ab Sommer 2011 teilen sich Katharina Schroeter und Christina Ertl-Shirley die Assistentinnenstelle in der Geschäftsstelle des VDD.
Im Oktober 2011 ist der VDD federführend an der Veranstaltung " Mehr Respekt für die Urheber!", zu der die Initiative Urheberrecht und die Deutsche Literaturkonferenz gemeinsam eingeladen hatten, beteiligt. Kulturstaatsminister Neumann stellt seine 12 Thesen zum Urheberrecht vor zahlreichen Gästen vor.
Seit Herbst 2011 werden auf der VDD-Podcastseite "Stichwort Drehbuch" - weiterhin unter Federführung von Oliver Schütte und Frank Zeller - auch Drehbücher online gestellt. Diese - in Deutschland bereits jetzt ungewöhnlich umfangreiche - Sammlung soll regelmäßig erweitert werden.
Am 18.12.2011 wird der Verband Deutscher Drehbuchautoren 25 Jahre alt! Der Geburtstag wird im Jahr 2012 gebührend gefeiert - insbesondere am 10.2.2012 beim alljährlichen VDD-Berlinale-Empfang, in dessen Rahmen Kulturstaatsminister Neumann bereits zum 4. Mal die Lola für das Beste Drehbuch verleihen wird.