Forderung nach mehr Qualitätsfernsehen: Kontrakt 18 und VDD schreiben offenen Brief an neue ARD-Programmdirektorin
Die mehr als 600 im Verband Deutscher Drehbuchautoren (VDD) und bei Kontrakt 18 (K18) organisierten Autorinnen und Autoren wenden sich erstmals gemeinsam in einem offenen Brief an die neue ARD Programmdirektorin Christine Strobl. Sie fordern moderne Arbeitsbedingungen und –prozesse beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen.
In Deutschland hinkt man den international gängigen Standards hinterher. Genauer gesagt: die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten haben im Vergleich zu Streamingdiensten wie Netflix, Amazon & Co immer noch nicht erkannt, welch große Chancen darin liegen, dem kreativen Potenzial der Kreativen zu vertrauen.
Die Autorinnen und Autoren fordern deshalb mehr Mitspracherecht im Entstehungsprozess von Filmen und Serien und erneuern ihre Bereitschaft, mehr Verantwortung zu übernehmen.
Der Schulterschluss von VDD und K18 zeigt die Entschlossenheit der Autorinnen und Autoren, eine längst überfällige Wende einzuleiten. Deshalb lautet die Forderung der Kreativen (nicht nur) an Christine Strobl:
Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Nicht nur als Lippenbekenntnis, sondern vertraglich zugesichert. Die Zeiten, in denen sich Drehbuchautoren das Heft aus der Hand nehmen ließen, ohne Mitspracherecht, sind vorbei.
Die Autorinnen und Autoren gehen in die Offensive. In dem offenen Brief an Christine Strobl heißt es daher auch: „Wir werden deshalb einen zwischen VDD, Kontrakt 18 und unseren jeweiligen Anwälten abgestimmten Text-Vorschlag für neue vertragsverbindliche Leitlinien vorstellen und diese Vorschläge zum Gegenstand der Gemeinsamen Vergütungsregeln (GVR)-Verhandlungen machen.“
Denn soviel ist sicher: Verabschiedet man sich bei den Öffentlich-Rechtlichen nicht endlich von den längst veralteten Mentalitäten und Mechanismen, die noch im letzten Jahrhundert wurzeln, wird u.a. die ARD im oft bemühten „Kampf um die Kreativen“ definitiv den Kürzeren ziehen.
Den OFFENEN BRIEF an die ARD-Programmdirektorin Christine Strobl finden Sie als PDF im Anhang.
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