3. Oktober 2019
 

Diversität 360° – Dritte Drehbuchwerkstatt von ARD und VDD

Autor: VDD

PRESSEMITTEILUNG

Hamburg/Berlin, 2.10.2019. Fiktionale Stoffe und die gesellschaftliche Vielfalt stärker in Einklang bringen, das ist das gemeinsame Ziel der Programmverantwortlichen der ARD und des Verbands Deutscher Drehbuchautoren (VDD).

 

Auf Einladung der ARD-Koordination Fernsehfilm trafen sich am Montag, 30. September, mehr als 60 Autorinnen und Autoren sowie Redakteurinnen und Redakteure in Hamburg und sprachen darüber, wie die Realität im fiktionalen Fernsehen sichtbar gemacht werden kann, vielfältig und losgelöst von allen Stereotypen und Rollenklischees. Dabei ging es nicht nur um die Frage, wie Erzählungen inhaltlich divers gestaltet werden können, sondern auch um Zuschauererwartungen – und die Chance, unterschiedliche Bevölkerungsgruppen als Publikum zu gewinnen.

 

Intensiv wurde diskutiert, wie Frauenfiguren zukünftig modern und ohne Klischees gestaltet werden können und welche Rolle Frauen insbesondere bei Krimiformaten vor und hinter der Kamera einnehmen.

Bild v.l.n.r: VDD-Vorstand Brigitte Drodtloff, Lutz Marmor (Intendant NDR). VDD-Vorstand Katharina Amling, Daniela Mussgiller (NDR), VDD-Vorstand Dinah Marte Golch, Jan Herchenröder (GF VDD), sturmbedingt fehlen vom teinehmenden VDD-Vorstand noch Peter Henning und Uwe Petzold, Foto: NDR/Ralf Pleßmann

Lutz Marmor, Intendant des gastgebenden NDR: „Das regelmäßige Gespräch von Drehbuchautorinnen und –autoren mit der ARD ist wichtig. Schön, dass sich dieses Format etabliert hat. Das Thema Diversität verdient besondere Aufmerksamkeit. Wir möchten veraltete Denkmuster aufbrechen und neue inspirierende, auch vom Erwartbaren abweichende Geschichten erzählen.“

 

Professor Peter Henning, geschäftsführender Vorstand VDD: „Unser gemeinsames Anliegen ist, die Vielfalt in Deutschland in den Erzählungen und damit im ARD-Programm sichtbarer zu machen und so die wichtige kulturelle Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu stärken.“

 

Durchaus selbstkritisch merkten Teilnehmende Veränderungsbereitschaft an. Da in Deutschland selbst längst vielfältige Lebenswelten existierten, sollen sie auch im Fernsehen stärker erfahrbar gemacht werden: Entweder nehme man sie konkret in den Fokus oder man erzähle Vielfalt „en passant“ über Nebenfiguren. Bereits in der Entwicklungsphase von fiktionalen Stoffen sollte Diversität im Detail angelegt und dann beim Casting der Figuren – bis hin zur Komparserie – berücksichtigt werden. Dabei sei es wichtig, „Diversität als etwas sehr Normales zu erzählen“ und nicht in einen „Ausstellungscharakter mit pädagogischem Zeigefinger“ abzugleiten.

Foto: NDR/Ralf Pleßmann

Fiktionale Stoffe und die gesellschaftliche Vielfalt stärker in Einklang bringen, das ist das gemeinsame Ziel der Programmverantwortlichen der ARD und des Verbands Deutscher Drehbuchautoren (VDD).

 

Insgesamt sei bereits vieles in Bewegung gekommen, lautete der gemeinsame Befund des seit 2017 jährlich stattfindenden Treffens. Weitere direkte Gespräche zwischen allen Beteiligten seien aber nötig, um noch mehr zu erreichen.