29. März 2012
 

Pressemitteilung zu "Offener Brief von 51 Tatort-Autoren"

Autor: VDD

Pressemitteilung

Offener Brief von 51 Tatort-Autoren

an:
- Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Deutschen Bundestag
- Fraktion Die LINKE. im Deutschen Bundestag
- Piratenpartei, amtierender Bundesvorstand
- Mitglieder der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft
- Bundestag / Rechtsausschuss – Vorsitzender und Obleute
- Bundestag / Ausschuss für Kultur und Medien - Vorsitzende und Obleute

Die Auseinandersetzung um das Urheberrecht tobt mit zunehmender Heftigkeit, bislang behaupten aber die Grünen, Piraten, die sogenannte Netzgemeinde und junge Netzpolitiker aller Parteien die Deutungshoheit und erklären der analogen Gesellschaft, dass das „viel zu komplizierte Urheberrecht“ dringend modernisiert werden müsse, dass die Nutzer besser gestellt werden müssten, dass das "Teilen des Wissens" einfach zum Internet gehöre, dass das geistige Eigentum lediglich "ein Kampfbegriff der Verwertungsindustrie" und ohnehin "jeder User ein Künstler“ sei.

Und die etablierte Politik? Die schwarz-gelbe Regierung, die den Urhebern im Koalitionsvertrag noch einen besseren Schutz der Kreativen Leistungen im Internet versprochen hatte, hat offenbar ihre Bemü-hungen mehr oder minder eingestellt, insbesondere das Justizministerium. Ansonsten herrscht vor allem Opportunismus, Kleinmut und Schweigen - die Wahlerfolge der Piraten scheinen das noch zu verstärken.

Diese durchaus bedrohliche Gemengelage wollen die Urheber nicht länger schweigend hinnehmen, einzelne Künstler mischen sich laut und vernehmlich ein. Auch die deutschen Drehbuchautoren haben nun ihren Protest und ihre politischen Forderungen formuliert. Nicht um einen Dialog zu beenden, sondern um einen Dialog überhaupt erst zu beginnen. Denn das ist der eigentliche Skandal der Netzpolitik: Mit all denen, deren professionelle Produkte die User so begehrenswert finden, mit den Autoren, Fotografen, Designern, Komponisten und Architekten und alle die anderen Urheber haben die Netzpolitiker bis heute nicht ernsthaft gesprochen.

Um das zu ändern, haben bislang 51 Drehbuchautorinnen und -autoren, die mehr als 200 der beliebten Tatorte geschrieben haben - auch im Namen ihrer Kollegen - einen offenen Brief verfasst: an die Abgeordneten der relevanten Fachausschüsse und der EnqueteKommission des Bundestages, insbesondere an die Grünen und die Linke, aber auch an den Bundesvorstand der Piraten und die schwer greifbare, aber im Schutz ihrer Anonymität polternde Netzgemeinde.

Der Offene Brief wird zeitgleich auf der website des VDD www.drehbuchautoren.de online gestellt und an die Presse gesandt.

Rückfragen bitte an
Verband Deutscher Drehbuchautoren e.V.
Katharina Uppenbrink
030 / 25 76 29 71
info@drehbuchautoren.de
www.drehbuchautoren.de

29.3.2012

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