ACHT FRAGEN AN...Angelika Schwarzhuber
VDD-Mitglied Angelika Schwarzhuber ist Autorin des Films „Eine unerhörte Frau“ (Zusammen mit VDD-Vorstand Christian Lex) und u. a. der Romane „Das Weihnachtswunder“, „Servus heißt vergiss mich nicht“.
Foto: Carolin Apfelbeck
1. Wo schreibst du am liebsten und wie sieht es dort aus?
Im kreativen Schreibprozess arbeite ich am liebsten auf dem gemütlichen Sofa in meinem Wohnzimmer. Dort bin ich umgeben von großen Bücherregalen und einem Klavier und habe durch die Fenster hindurch einen herrlichen Blick in meinen kleinen Garten. Wenn es ans Überarbeiten geht oder um den täglichen Verwaltungskram sitze ich an meinem Schreibtisch Büro, das eher zweckdienlich gehalten ist.
2. Was liebst du am Drehbuchschreiben?
Ich liebe diesen Sog, der mich ganz tief in die Geschichte eintauchen lässt. Dann habe ich das Gefühl, selbst eine der Figuren im Buch zu sein und mitzuspielen. Vor allem in der ersten Fassung, in der man noch weitgehend unbedarft die eigene Vision Geschichte erzählen darf.
3. Was nervt dich am Drehbuchschreiben?
Das Drehbuchschreiben selbst nervt mich nicht. Allerdings nervt es mich, wenn man für eine neue Drehbuchfassung nur wenig Zeit bekommt und unter gewaltigem Zeitdruck beste Ergebnisse liefern soll, während auf der anderen Seite die Verantwortlichen anschließend manchmal weit länger brauchen, um zu lesen und eine Rückmeldung zu geben.
4. Notizblock oder Schreibprogramm?
Notizblock nur für die allerersten Skizzen und Ideen. Dann Schreibprogramm. Inzwischen am liebsten Drama Queen, das ich auch für meine Arbeit als Romanautorin verwende.
5. Dein Mittel gegen Schreibblockaden?
Manchmal kann ich die Schreibblockaden mit lauter Musik wegtanzen oder bei einem langen Spaziergang an der Donau den Kopf freikriegen. Oft liegt eine Schreibblockade aber auch daran, dass eine Figur noch nicht stimmt. Dann hilft es, mit einem Kollegen – das ist in meinem Fall oft mein Co-Autor Christian Lex – darüber zu reden. In seltenen Fällen muss man eine Schreibblockade aber auch mal zulassen, die Geschichte für einen Tag
weglegen und einfach mal „blaumachen“.
6. Welche/n Drehbuchautor/in würdest du gern einmal treffen und was würdest du sie/ihn fragen?
Hm. Schwierige Frage. Da fällt mir spontan jetzt niemand bestimmtes ein, weil es so viele tolle Kollegen gibt. Allerdings finde ich es immer wieder großartig, bei Anlässen, wie zum Beispiel der World Conference of Screenwriters, die kürzlich in Berlin stattfand, neue Kollegen kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen und sich gute Tipps zu holen.
7. Warum sollten Autoren im VDD sein?
Auch wenn Filmemachen Teamarbeit ist, sind wir Autoren doch meist Einzelkämpfer. Da brauchen wir einen starken Verband, der sich für unsere Interessen einsetzt und uns den Rücken stärkt. Gerade in den letzten Jahren hat der VDD viel für die Sichtbarkeit unseres Berufsstands getan. Ich finde aber auch, dass diese Gemeinschaft unterschiedlichster Kollegen ein wichtiges Netzwerk ist, in dem man sich fachlich und menschlich gegenseitig unterstützen kann.
8. Ein überlebenswichtiger Tipp für Nachwuchsautoren von dir?
Nicht aufgeben, auch wenn es manchmal noch so schwierig ist und die Rückschläge einen zweifeln lassen. Letztlich haben wir als Geschichtenerfinder einen der schönsten Berufe, die es gibt auf dieser Welt.
Herzlichen Dank, Angelika!